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Mittwoch, 17. August 2011

Alte Schule: Ascendancy - Die Macht der Allmacht


Wir schreiben das Jahr 1995. Auf dem PC begeistert Descent die Shooter Fans, Tekken erblickt das Licht der Welt und die Spieleschmiede Bioware wird gegründet, 2 Jahre bevor sie mit Baldurs Gate einen zeitlosen Hit landen wird.
Die gerade mal 2 Jahre im Buisiness stehenden Softwaredeveloper von The Logic Factory bringen das Rundenstrategiespiel Ascendancy auf den Markt und rauben damit dem Verfasser dieses Textes  ein gehöriges Maß an Lebenszeit. In der Sekunde als sein Onkel ihn vor dieses scheinbar endlos komplexe Spiel setzt, in dem es um nicht weniger geht als sich das Universum Untertan zu machen (Ascendancy = Vorherrschaft), ist es um ihn geschehen. Die Musik, die grafische Darstellung, alles zieht ihn in seinen Bann. Er scheint an den großen Hebeln des intergalaktischen Schicksals zu sitzen und zögert keine Sekunde an ihnen zu schrauben. Dieses wegweisende Ereignis ist nun fast 16 Jahre her. Grund genug Ascendancy nochmal auszugraben. Und, beim Gürtel des Orion! es macht immernoch Spaß.


Die Rassen - Es lebe die Vielfalt

21 teils wahnwitzig absurde Lebensformen stehen zur Auswahl. Menschenähnliches sucht man vergeblich. Von Weltraumratten über sandwichförmige Pilzbakterien bis hin zu unzerstörbaren grauen Riesen mit Elefantenkörpern und Wüstenwurm Köpfen, die genussvoll in Lava baden, ist alles vertreten. Da wirken die Chamachies, zweibeinige Echsenwesen, fast schon bieder bis langweilig. Menschen, so scheint es, haben es in Ascendancy immernoch nicht geschafft größere Weltraumreisen anzutreten und fristen ein unbekümmertes Dasein ohne eine Vorstellung davon zu haben welch ausufernde Weltraumkriege in fernen Sternensystemen toben.
Jede Rasse wird durch ein äußerst abgefahrenes Bild, ein musikalisches Thema und einen kurzen Text
vorgestellt. Der größte spielerische Unterschied liegt in ihren Spezialfähigkeiten von denen jeder Rasse
eine zur Verfügung steht. Fähigkeiten wie beschleunigte Forschung oder die Blockade von Weltraumrouten sorgen für abwechselungsreiche Vorgehensweisen. Einzig die künstliche Intelligenz, die einen Friedensvertrag teils mit nicht enden wollenden Gesprächsanfragen durchdrückt, ist nicht wirklich ernst zu nehmen, hat sich aber mit dem Ascendancy Release für iOS 2011 leicht verbessert.


                                            Orfa beim Lavabad.

                                            Die Balifliden.
                                            So süß, dass sie ihren Gegnern den Frieden aufzwingen können


                                            Die Kambuchka. Hochentwickelte Pilzkolonien.


Das Gameplay - Warten? Vorspulen!

Bevor man sich auf den Weg macht das Universum zu unterjochen, gilt es seinen Heimatplaneten auszubauen. Drei unterschiedliche Gebäudearten, Forschung, Industrie und Bevölkerung, stehen zur Verfügung und wollen strategisch durchdacht erbaut werden.
Die Verhältnisse sind hierbei der entscheidende Punkt. Wer zu wenig Wohnkolonien baut hat keine Arbeiter mehr, Mangel an Fabriken sorgt für ellenlange Bauzeiten und wer keine Forschungseinrichtungen baut wird die Reise zu fernen Planeten erst antreten können, wenn der große Sternenkrieg schon im vollem Gange ist. In der Umlaufbahn eines jeden Planeten lassen sich, auf 10 Felder verteilt, "Orbital-Gebäude" errichten.
So lässt sich mein blühender Heimatplanet mit Raketensystemen und Schilden schützen und vor allem die ersten Raumschiffwerften bauen.



                            

Seine Raumschiffe sollte man keinesfalls planlos zusammenschustern.
Durch die andauernde Forschung lassen sich auf den Kreuzern, die es in verschiedenen Größen gibt (small-enormous), unterschiedliche Waffen-, Schutzschild- und Antriebssysteme verbauen.
Jedes mit Vor- und Nachteilen, die bei einer Begegnung mit feindlichen Alienschiffen von großer Bedeutung sind. So benötigt ein Schiff, mit dem ich unbesiedelte Planeten einnehmen möchte, eine grundlegend andere Ausstattung als eines, das ich zur Bekämpfung anderer Raumschiffe erschaffe.

Eines haben alle Bauvorhaben und Forschungsaufträge gemeinsam: Sie kosten Zeit. Diese lässt sich bequem per Knopfdruck vorspulen, aber Vorsicht! Wer alzu gedankenlos mit der Zeit spielt wird bald von Aliennachbarn umzingelt sein. Für die steht die Zeit nämlich auch nicht still.

Fazit - Nur noch der eine Planet, dann ist Schluss!

Es gibt immer etwas zu tun. Vorallem wenn es irgendwann hunderte Planeten, die verwaltet, und gigantische Flotten, die gepflegt werden wollen, sind.
Der Austausch von Sternenrouten und Technologien mit fremden Rassen, die immer größer werdende Sternenkarte, der nicht enden wollendeTechnologiebaum und nicht zuletzt die zauberhaft atmosphärische Musik halten mich auch 15 Jahre nach meinem ersten Ausflug ins All immernoch bei der Stange.