Krisengebiete sind das zu Hause eines jeden Gamers. Unzählige Entwicklerstudios haben uns über jedes erdenkliche Schlachtfeld der Geschichte gejagt. Von Stalingrad bis Afghanistan mussten fast alle historischen Konflikte der letzten 100 Jahre als Szenario herhalten. Allen First-Person-Shootern die sich dieser Thematik annehmen könnte man eine gewisse Pietätlosigkeit vorwerfen. Der Spieler verkörpert stets den schwer bewaffneten Soldaten der, Gott bewahre, niemals sein Handeln hinterfragen oder sonstige nachvollziehbare menschliche Regungen zeigen darf. Das ist an für sich in Ordnung. Ego-Shooter sollen laut,schnell und actionlastig sein. Warum sollte ich die Intentionen meiner Auftraggeber hinterfragen wenn ich stattdessen ganze Armeen in einem knalligen Effektfeuerwerk in die Knie zwingen kann?
Das macht Spaß. Das kennt man.
Auch "Warco : The News Game" wird euch Hals-über-Kopf in ein staubiges Kriegsgebiet verfrachten doch statt einer Waffe richtet ihr eine Kamera auf eure Mitmenschen. Ziel ist es das Kriegsgeschehen um den Spieler herum zu dokumentieren um daraus anschließend Nachrichtenbeiträge zu schneiden. Was genau der Spieler dabei auf seiner Kamera aufzeichnet bleibt ihm überlassen.
Das australische Entwicklerstudio Defiant Development versetzt euch in die Rolle eines Kriegsberichterstatters der ,unter Einsatz seines Lebens, den Wahnsinn des Krieges dokumentiert.
Leider hat sich bisher kein Publisher für "Warco" gefunden. Kein Wunder. Ein Spiel in dem eventuell moralische Fragen aufgeworfen werden? Welches Krieg wahrscheinlich als das was es ist , und nicht als reißerische Achterbahnfahrt, darstellt? Ein mutiger Schritt wenn man bedenkt wie unsere derzeitigen Toptitel gestrickt sind.
Bleibt zu hoffen das sich ein ebenso mutiger Publisher findet. Sollte "Warco" es in die Regale der Gameshops schaffen und zuletzt wirklich erwachsen und reflektiv mit dem Thema Krieg umgehen wäre dies ein großer Schritt in die richtige Richtung für unser geliebtes Medium.